Bei Marissa Cox in Rouen
Gedämpfte Atmosphäre, freiliegende Balken und altmodischer Charme: Man könnte schwören, dass Marissa Cox’ Rückzugsort in Rouen die Zeiten überdauert hat. Lassen Sie sich nicht von den äußeren Eindrücken täuschen! Noch vor wenigen Monaten verbarg die Fachwerkfassade eine Wohnung, die zu oft verändert worden war, um modernen Standards zu entsprechen, die ihr den Charakter raubten.
Das Beste vom Besten
Kleiner Raum, große Harmonie! Auf 38 m², verteilt auf zwei Etagen, entschied sich Marissa, die Grenzen zwischen Küche und Wohnbereich verschwimmen zu lassen, um mehr Volumen zu schaffen, indem sie ein cremiges Weiß von Boden bis Decke ausdehnte. Mit einem Hauch von Gelb verleiht es dem Raum Wärme und Helligkeit, die die nach Osten ausgerichtete Lage der Wohnung ausgleicht. Das Highlight: Unsere Mattlackfronten in Ivoire fügen sich nahtlos ins Interieur ein und lassen die Holzgriffe sowie die Arbeitsplatte aus Stein besonders zur Geltung kommen.
Millimetergenau
Kompakt und äußerst durchdacht wirkt die Küche, als wäre sie schon immer da gewesen. „Als wir ankamen, war sie winzig, fast wie ein kleiner Schrank.“ Einige Wände mussten versetzt und das angrenzende Badezimmer verkleinert werden, um wertvolle Zentimeter zu gewinnen und zwei gegenüberliegende Küchenzeilen unterbringen zu können, dank einer guten Portion Einfallsreichtum. „Wir haben die Schränke in der Tiefe um etwa zehn Zentimeter reduziert, um alles unterbringen zu können.“
Kreative Rahmenbedingungen
Die technischen Vorgaben ermöglichten es der Gestalterin der Rue Rodier gleichzeitig, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Der alte Schornsteinzug verbirgt nun eine Nische, in der sich schwebende Regale einfügen, die in derselben Farbe wie die Wand gestrichen sind, um sich besser einzugliedern. Die Dunstabzugshaube ist hinter einer Trockenbauverkleidung verborgen, die sowohl unauffällig als auch funktional ist. Um die Wand vor Wasserspritzern zu schützen, ist der Spritzschutz hinter dem Wasserhahn höher gezogen und so gestaltet, dass er die Konturen der Holzgriffe aufgreift.
In Stein gemeißelt
Der Steinmetz, der den Stein für die Arbeitsplatte zuschnitt, spielte eine zentrale Rolle bei der Renovierung. Der auf Le Bon Coin gefundene Kamin wurde mehrfach abgebaut, beschädigt, repariert, wieder aufgebaut und noch einmal angepasst. „Es gab nur eine glatte Wand, die keinerlei Charme hatte. Ich wollte das Wohnzimmer in seiner früheren Pracht wiederherstellen und gleichzeitig einen Blickfang schaffen.“ Um ihn ins Wohnzimmer zu integrieren und die Illusion eines originalen Kamins zu erzeugen, entwarf Marissa eine Trockenbaukonstruktion. Die durch das neue Kaminsims entstandene Tiefe ermöglichte es, maßgeschneiderte Regale ebenfalls aus Trockenbau zu gestalten und praktischen geschlossenen Stauraum für den Alltag unterzubringen.
Himmelsleiter
Direkt daneben ein Kamin, der den Raum neu definiert, davor eine Ton-in-Ton-Treppe, die sich wie ein Chamäleon in die Fachwerkwand einfügt. Es liegt nahe, dass sie nicht original ist! „Zum Obergeschoss führte früher eine steile Leiter. Wir hätten gern ein maßgefertigtes Modell eingebaut, aber unser Budget erlaubte es nicht. Also haben wir uns für eine fertig montierbare Treppe entschieden, die wir selbst neu gestrichen haben.“
Blaue Träume
Pinsel und Farbroller machten hier nicht Halt! Man muss nur die Treppe hinaufsteigen, um es selbst zu sehen: Das Schlafzimmer unter den Dachschrägen ist eine Ode an die Farbe. Als „Box“ konzipiert, wurde es von Boden bis Decke in himmlischem Blau gestrichen, inklusive der Holzverkleidung. Ein mutiger Weg, dem Raum Charakter zu verleihen und individuelle Arrangements zu schaffen, ohne den begrenzten Platz zu belasten.
Die Ideen, die uns inspirieren
- Die verkürzten Küchenschränke, um den Raum möglichst optimal zu nutzen
- Der abgerundete Spritzschutz hinter dem Wasserhahn
- Die blaue „Box“, die zum Entspannen im Schlafzimmer unter dem Dach einlädt
- Das Kaminsims, von Grund auf neu geschaffen, und seine Nischen, die wirken, als hätten sie schon immer dazugehört
