Bei Nicolas Payet, dem Gründer des Architekturbüros Marn.
Die Eckdaten sind klar: oberste Etage mit Dachschrägen, 78 m² Grundfläche und ein Familienwohnraum, der erst noch geschaffen werden muss. Auch wenn der Innenarchitekt Nicolas Payet gerne Herausforderungen annimmt - die Renovierung seiner neuen Wohnung war wirklich eine solche. Nach sechs Monaten Bauzeit kann sich das Ergebnis allerdings sehen lassen. Der Gründer von Marn hat alle räumlichen Gegebenheiten in eine neue Form gebracht, indem er die verfügbaren Deckenhöhen und Dachschrägen optimal nutzte und einen grafischen und farbenfrohen Stil dominieren ließ. Wir laden Sie zu einem Rundgang mit ultra-inspirierenden Details ein: Los geht’s!
Ein farbenfrohes Projekt
Man braucht nur die Türschwelle zu überschreiten, um direkt das übergreifende Thema der Wohnung zu erkennen: die Farbe. Oft ignoriert, selten sublimiert, spielt der Flur die Hauptrolle und lädt dazu ein, die Welt des Architekten zu entdecken. "Farben sind in den Projekten meines Büros immer präsent, aber hier hatte ich Lust, die Kontraste der Nuancen zu verstärken". Ein frisches und leuchtendes Himmelblau zieht sich durch die gesamte Länge und öffnet die Perspektiven. Unser Leaf-Grün verleiht dem Raum ein Relief, indem es die Sockelleisten und die Rundungen der Bögen hervorhebt. In der Ferne hebt sich der ockerfarbene Schornstein wie ein Totem ab.
Horizontale Optimierung
Eine Wand, eine steile Dachschräge und eine große Küche sollen hier zusammenkommen. Eine unmögliche Aufgabe? “Nicht für Nicolas", sagte er. “Ich habe die Tatsache, dass die Wohnung über eine Dachschräge verfügt, genutzt, um Unterschränke einzusetzen und ein funktionelles Design zu schaffen.” Ohne auch nur einen Hauch des verfügbaren Raums zu verlieren, wurden in das Modul mit der Spüle Schränke eingebaut. Die Insel besteht aus sechs Ikea-Kästen, die auf einer Seite die Kochplatten und Elektrogeräte und auf der anderen Seite leicht zugängliche Schränke für das Geschirr enthalten. Das Ergebnis ist eine Küche mit großzügigen Proportionen, die schon beim Betreten des Hauses Farbe bekennt.
Colorama im Retro-Look
Was unsere Netzhaut prägt, sind die gewagten Farbspiele zwischen Vintage-Einflüssen und Modernität. Nicolas erkundete diese Richtung mit Hilfe eines originellen Einsatzes von Zweifarbigkeit. "Ähnlich wie das Blau des Flurs, habe ich dieses Pastellblau wegen seines "Resopal"-Looks gewählt. Die Plum-Fronten in Walnuss Natur, die die zentrale Kücheninsel verkleiden, sind unübertroffen, um dem Ganzen einen 60-70er-Touch zu verleihen." Die in “Leaf”-Grün lackierten Sockelleisten der Insel und der Balken werden zu grafischen Elementen. Der blau lackierte Lichtschalter hebt sich ab. Brillant!
Schlichte Linien
Nicolas hat es zwar geschafft, niedrige Decken mit einer voll ausgestatteten Küche zu verbinden, wobei die Küche eher ein schönes Deko-Objekt als reiner Nutzraum ist. Das Geheimnis liegt in einigen geschickt gewählten Details, darunter die Verwendung unserer U-Shape-Fronten. Ohne sichtbare Griffe sind sie minimalistisch-chic und erleichtern gleichzeitig die Bewegung im Raum. Ein einfaches, schwebendes Regal aus Walnussholz und eine Mischbatterie aus Messing verleihen dem Ganzen den letzten Schliff. Die richtige Balance.
Die Kunst der Wiederverwertung
Erkennen Sie sie wieder? Anstatt die Reste der Deckseiten in Walnuss Natur wegzuwerfen, hat Nicolas sie zweckentfremdet, um den Alkoven im Flur zu verkleiden, der anstelle einer alten Tür eingebaut wurde. "Ein Trick, um Abfall zu vermeiden und echten Stauraum mit einer ausgeprägten Retro-Persönlichkeit zu schaffen."
Ein Traum von einem Esszimmer
Offenes Holz, antike Stühle und ein maßgefertigter Kamin aus Steingut: Das Ambiente des Esszimmers erinnert mit einem Augenzwinkern an ästhetische Codes à la Charlotte Perriand. "In jedem Raum möchte ich überraschende Momente schaffen und eine neue Geschichte erzählen." Dieser Raum, der sich zwischen dem Ende des Flurs und dem Eingang zum Schlafzimmer befindet, wurde bis auf den letzten Millimeter durchdacht: Hinter dem Tisch befindet sich eine maßgefertigte Sitzbank, die die Anzahl der Stühle begrenzt. Das in die Wand eingelassene Glasdach bietet einen schönen Lichtdurchbruch. Perfekt!
Voyage voyage
Auch das Badezimmer ist keine Ausnahme: Die Dachschräge ist immer da. Trotzdem müssen Sie nicht auf eine Badewanne oder einen Waschraum verzichten und auch nicht auf grafische und farbenfrohe Szenarien, in denen Materialien eine große Rolle spielen. Indem er den gewachsten Terrakotta-Beton von der Badewanne bis zur Decke zog, schuf Nicolas eine Badeoase wie in einem Hammam und schützte gleichzeitig den Balken vor Feuchtigkeit. Ein organischer Touch, der durch den Mix aus zweifarbigen Fliesen und dem strahlenden Blau unserer “Electric”-Fassaden, hinter denen sich Waschmaschine & Co. verbergen, einen Twist erhält.&Einfach umwerfend!
Der Sinn für Details
Da Nicolas stets darauf bedacht war, jeden Winkel der Dachschräge auszunutzen und gleichzeitig das Aussehen des Raumes zu verschönern, ließ er maßgefertigte Spiegel zuschneiden, um die Wand zu verkleiden. Die Spiegel passen sich den räumlichen Gegebenheiten an und greifen visuell die vielen Bögen, die in der Wohnung vorhanden sind, auf. Eine grafische Signatur, die sich in den Streifen der Kredenz, der Form des Waschbeckens und in einer kleinen Note dank des blauen Schalters wiederfindet, der an die “Electric”-Fronten der Waschküchenmöbel erinnert.
Olivgrüne Nächte
In seinem Schlafzimmer hat sich Nicolas auf unsere Farbe “Olive” verlassen, um eine intime Atmosphäre zu schaffen. Eine ganze Wand breit verkleiden unsere Türen und Deckseiten den Kleiderschrank in voller Deckenhöhe. Im Anschluss daran sind die Reliefs des maßgefertigten Kopfteils mit demselben Farbton verkleidet. Ein Ensemble mit äußerst geschmackvollen Details, das Nicolas mit zwei leuchtenden Farbtönen dynamisiert hat: Yves Klein-Blau an der Wand und Senfgelb in den Nischen. Der letzte Schliff, der dem Ganzen seinen Charme verleiht: der sichtbare Balken, dessen Holz in seinem natürlichen Zustand belassen wurde.
1 Raum - 2 Stimmungen
Die Crux beim Einrichten der meisten Kinderzimmer: Sie müssen einen Raum mit klar getrennten “Nestern” schaffen. Für Nicolas ist diese von seinen beiden Töchtern klar formulierte Aufgabe mit einem Wort gelöst: Farbe! Die beiden maßgefertigten Kopfteile in Sonnengelb und Koralle grenzen die jeweiligen Kokons von Mila und Liv perfekt voneinander ab. Und was, wenn sie sich langweilen? Ein Pinselstrich genügt, und die Sache ist erledigt.
Ein puderrosa Kokon
Eine weitere große Herausforderung war es, möglichst viel Stauraum mit möglichst wenig Platz zu kombinieren. Wie in seinem Schlafzimmer, wo der Kleiderschrank natürlich die höchste Wand des Raumes einnimmt, hat Nicolas jeden Zentimeter genutzt. Eine Deckseite verdeckt nicht nur eine Seite des Schrankes, sondern dient auch als Ankerpunkt für den Mini-Schreibtisch und das Bücherregal. Unsere Farbe “Blush”, die von den Fronten bis zum Wandanstrich reicht, schafft Einheit und bildet einen sanften Kontrast zu den weißen Wänden und dem Parkettboden.
Ideen, die uns inspirieren
Optimieren Sie die
- Dachschräge der Küche mit einer Mittelinsel in XXL-Größe
- Grün als roter Faden, um die Sockelleisten zu betonen und alle Rundungen der Alkoven
hervorzuheben. - Verwendung von Reststücken der Deckseiten in Walnuss Natur, um einen maßgeschneiderten Stauraum
zu schaffen. - Der grafische Kontrast zwischen dem gewachsten Terracotta-Beton und dem “Bleu Electric”, der das Badezimmer
